Ausrüstung
 
Das wichtigste für das Kosakenreiten ist der Kosakensattel. Dieser besitzt vorn und hinten zwei Hörner, die vom Reiter bei den Übungen zum Festhalten genutzt werden. Die Steigbügel sind unter dem Bauch des Pferdes mit einem Riemen (скашёвка - skashovka) miteinander verbunden.

Der Kosakensattel gehört zu den Kavalleriesätteln. 

Aufgrund der Konstruktion wird das Gewicht von Reiter und Gepäck gleichmäßig auf dem Pferderücken verteilt.

Zwei lange Holzbretter mit Filzunterlage werden vorne und hinten mit Metallbögen verbunden, in der Mitte verläuft ein breiter gespannter Streifen aus Rohleder, der das Gewicht des Reiters abfedert, aber nicht in Berührung mit dem Pferderücken kommt. Es gibt keinen festen Sattelbaum.

  

 

Mit diesem Sattel wird auf Balou geritten.

Kosakensättel wurden lange Zeit auch in der Kavallerie eingesetzt. 

Sie sind gut geeignet für mehrtägige Ritte auf beliebigen Wegen. An dem Sattel lassen sich einfach Gepäcktaschen befestigen. Der Sattel ist sehr bequem sowohl für den Reiter als auch für das Pferd. Der Reiter sitzt auf einem Kissen, gefüllt mit Pferdehaaren. Früher wurde vor langen Ausritten der Sattel auch mit Hirse gefüllt, als Proviant für Notfälle (für Pferd und Reiter).

Der Kosakensattel wird von zwei Sattelgurten gehalten. 

Das Kissen wird mit Lederriemen festgehalten, von denen einer um den Bauch des Pferdes geführt wird (als dritter Sattelgurt).

 

Die Hörner weisen unterschiedliche Formen und Längen auf. Die Form hängt ab von regionalen Eigenheiten sowie von der bevorzugten Nutzung. 

Bei Aufführungen in der Zirkusmanege sind die Hörner z.B. kurz, dick und schräg angesetzt. Beim Trickreiten auf der geraden Bahn sind längere und aufrechte Hörner besser geeignet.

Für schwierige Tricks, z.B. unter dem Bauch durchkrabbeln, gibt es verschiedene Hilfsgriffe, z.B. in Form von Lederschlaufen, die am Sattelblatt angenäht sind.

Dies ist der Sattel von Bazol

 

Bazol und Balou mit typischen Trensen und Vorderzeugen

Die Sättel werden oft verziert, z.B. mit Metallnieten.

Zu den Kosakensätteln gehört eine Lederschabracke, deren Unterseite aus einer dicken Filzschicht besteht. 

Heute werden Kosakensättel bei der Dshigitovka, im Zirkus, beim Trickreiten und bei nationalen Pferdespielen eingesetzt. Sie sind weit verbreitet im Süden Russlands, im Kaukasus und in Mittelasien.

Zusammen mit dem Sattel werden häufig besonders verzierte Vorderzeuge und Schweifriemen eingesetzt. 

Ursprünglich hatten diese eine praktische Bedeutung, zur Sicherung des Sattels beim Reiten an steilen Hängen.

Die Trensen sind meist auch schön verziert. Typisch für Russland sind kreuzförmig angeordnete Riemen.

 
 
Ein weiterer wichtiger Ausrüstungsgegenstand für den Kosakenreiter ist die Nagaika. Hierbei handelt es sich um eine geflochtene Reitpeitsche. Da der Einsatz von Sporen aufgrund der Sitzposition im Kosaken - Sattel (der Schwerpunkt liegt genau mittig) nicht zweckmäßig ist, verwendeten die Kosaken stattdessen die Nagaika. In den Kavallerieeinheiten gehörte sie zur Standardausrüstung.
Bei der rechts abgebildeten Nagaika handelt es sich um eine Don-Nagaika.
Diese Nagaika zeichnet sich durch den schönen, aus Holz geschnitzten Wolfskopf aus. 
Und dies ist eine einfache Nagaika, wie wir sie beim Training benutzen.
 
Sollten Sie Ausrüstungsgegenstände benötigen, wir stehen gerne für Ihre Anfragen zur Verfügung. Kontaktdaten finden Sie hier.